Meine persönliche Kinderwunschgeschichte
Ich war 27 Jahre alt, als ich den Wunsch verspürte, ein Kind zu bekommen. Ich schreibe das so sachlich, weil mein damaliges Empfinden genau so war. In meiner Familie und in meinem Freundeskreis waren Schwangerschaft und Babys zu der Zeit ein verbreitetes Thema und so ging ich davon aus, dass es auch bei uns schnell ‚klappen‘ würde. Doch leider wurde meine Hoffnung monatlich mit dem Einsetzten meiner Periode immer wieder aufs Neue getrübt. Bei der nächsten gynäkologischen Vorsorge öffnete ich mich meiner Gynäkologin, die mir schnell zu verstehen gab, dass ich mir mit 27 Jahren noch keinen Stress machen sollte. Sie empfahl mir die Temperaturmess-Methode und stellte mir in Aussicht, meinen Mann in ein paar Monaten zum Urologen zu überweisen, sollte ich bis dahin nicht schwanger sein.
​
Das war das erste Mal, dass ich mich hilflos und in gewisser Weise unverstanden mit meinem Kinderwunsch fühlte. Und dem folgten weitere Male in unterschiedlichen Begegnungen oder Aussagen. Wenn der Satz: “Mach deinen Kopf frei“ auf diesem Weg helfen würde, gäbe es womöglich nur wenige Paare, die ungewollt kinderlos sind. Worte können verletzen, genau wie fehlende Empathie. Und sie können unsere Gedanken limitieren.
​
Nach ein paar Monaten folgte ein Termin in einer Kinderwunschklinik, in der wir schnell feststellten, dass das für diesen Moment nicht zu uns passt. In erster Linie war es mein Mann, für den sich dieser Weg nicht richtig anfühlte und der mich mit seinem Gefühl bestärkte.
Dafür bin ich ihm sehr dankbar.
​
Meine Yogalehrerin empfahl uns dann eine Heilpraktikerin und Homöopathin. Mit ihrem spirituellen Ansatz entfachte sie ein Feuer in mir und meinem Mann. Wir spürten, dass es an der Zeit war, uns unseren Blockaden zu stellen, Konditionierungen und Glaubensmuster zu transformieren und uns auf den Weg zu uns selbst zu machen. Eine wunderschöne Zeit mit vielen Erkenntnissen und neuen Erfahrungen begann. Alles in mir wurde nach und nach leichter, meine Gedanken wurden positiver und unterstützt durch wöchentliches Yoga fühlte ich mich wohl in mir und meinem Körper.
​
Mein Mann und ich lösten uns von dem Gedanken, unbedingt ein Kind zu wollen, überlegten uns, unser Haus zu verkaufen und mit einem Camper die Welt zu bereisen. Wir ließen unseren Wunsch los -
und im nächsten Monat war ich schwanger.
​
In dem Moment, in dem ich den positiven Test in den Händen hielt, war ich nicht überrascht, denn ich spürte schon ein paar Tage, dass ich bereit war. Bereit, diese wundervolle Seele zu empfangen und sie ins Leben zu begleiten.
War ich drei Jahre zuvor bereit? Nein – das kann ich rückblickend dankbar reflektieren. Meine Tochter hat mir vom ersten Moment an gezeigt, dass es sich lohnt achtsam und bewusst zu leben – immer wieder Pausen zu machen und ganz genau zu erfühlen, was sich für diesen Moment richtig und gut anfühlt.
Sie hat mein Vertrauen ins Leben gestärkt, sie hat mich vom ersten Tag meines Kinderwunsches zu meinem wahren Selbst zurück finden lassen. Und genau deswegen hat sie sich drei Jahre Zeit gelassen, zu uns zu kommen.
​
Mit meiner Geschichte möchte ich dich ermutigen, dem Leben und damit dem göttlichen / universellen Timing zu vertrauen. Alles ist immer genau richtig, so wie es sich zeigt. Und an vielen Tagen ist es lediglich die Ungeduld, die unser Vertrauen blockiert.
​
Und vielleicht ist es auch genau richtig, dass du hierher gefunden hast.
Was, wenn dein unerfüllter Kinderwunsch eine liebevolle Einladung des Lebens ist, dich auf den Weg zu dir selbst zu machen und dich freudig dem zu öffnen, was dir wahrhaftig entspricht?
​
Was, wenn die ungeborene Seele eine Art Wegweiser ist, der dir achtsam und liebevoll die richtige Richtung anzeigt?
Wann immer wir noch nicht bereit sind, dem Leben zu vertrauen und das loszulassen, was uns im Weg steht, um voll und ganz zu empfangen, was zu uns gehört, sind wir aufgefordert unseren inneren Kompass neu auszurichten.
​
Ich freue mich sehr von dir zu hören.
Deine Sarina